[responsivevoice_button buttontext=”Vorlesen”] Pünktlich zum Frühlingsanfang wurde am 20.März das erweiterte Stadtmodell im Lustgarten an der Westseite des alten Museums enthüllt. Im Schneetreiben fassten die Sponsoren des Rotary-Clubs mit den Vertretern des Rotary-Clubs Berlin Süd und Nord sowie die Vertreter der staatlichen Museen und der Bildhauer Egbert Broeken das Tuch und gaben das Bronzemodell der Museumsinsel für die Öffentlichkeit frei. Viele kannten schon das alte Bronzemodell im Maßstab 1:450 – konnten es bewundern und berühren. Bisher wurden das Bode-Museum, das Pergamon-Museum, das neue Museum und die alte Nationalgalerie mit der James-Simon-Galerie dargestellt. Dazu das Ensemble des Lustgartens mit Dom und altem Museum. Jetzt ist es erweitert um das Humboldforum und erstreckt sich bis zur Schleusen- und Rathausbrücke.
Gefühlte Formen
Geschaffen wurde es besonders für sehschwache und blinde Mitbürger. Ob Berliner oder Tourist, eins der schönsten Teile Berlins macht sich so für alle erfahrbar. Gebäude für Gebäude kann so ertastet werden. Zur Unterstützung sind die Gebäude mit Braille- der Blindenschrift und in Normalschrift bezeichnet. Wer als Sehender die Museumsinsel ertasten oder begreifen will schließe die Augen und streiche mit den Fingerkuppen über das Metall. Als Anhaltspunkt kann man den Dom nehmen, mit 15 centimetern ist er der höchste Punkt. Von dort geht es entweder zur alten Nationalgalerie oder vorsichtig über die Straße zum Humboldforum. So kann man die einzelnen Gebäude ertasten und erraten, wo man gerade ist. Viel Vergnügen dabei.
Städtebauer für das Gefühl
Der Bildhauer Egbert Broeken meinte: Schon das alte Modell ist gut angenommen worden. Er merke es an der abgegriffenen Patina. Die Goldbronze schimmerte überall durch. Ein gutes Zeichen für die Benutzung.
In seiner Bildhauerwerkstatt in einem kleinen Renaissance- Wasserschloss in der Nähe von Soest in Westfalen, hat er schon für über hundert Städte Tastmodelle angefertigt. Diese stehen zumeist in Deutschland aber auch in der Schweiz, in Frankreich und in den Niederlanden. Interessierte könne sich unter der Webseite www.blinden-stadtmodelle.de informieren.
Tex und Bilder: G. Krüger
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