Wildwest in Brandenburg

Wolfgang Gaudeck

Wehe, wenn sie losgelassen…

Der Boden bebte , wenn sich die Kaltblüter in Brück in Bewegung setzten.

Zum 18. Mal fanden vom 28. bis 30. Juni 2019 die Kaltblutrennen in der Flämingstadt Brück statt. Unter Titel „Titanen der Rennbahn“ fand Deutschlands größte Kaltblutveranstaltung statt.

Die Fahrt dorthin dauert je nach Fahrtgelegenheit von Berlin aus um die 75 Minuten.
Toller Service des Veranstalters! Sowohl vom Bahnhof als auch von den weiter entfernten Parkplätzen hat der Veranstalter einen kostenlosen Shuttle mit einem Kleinbus organisiert. Danke dafür, denn wir mussten unsere schweren Kameras nicht den ganzen Weg selbst schleppen.
Das Wetter hatte es an diesem Wochenende sehr gut gemeint. Und vom Freitag bis Sonntag herrschte jeden Tag ein wenig mehr Sommer.

Wasserduschen für die Pferde

Eventuelle Bedenken, das es für die Türe evtl. zu warm sein könnte, wurden schon im Vorfeld durch die anwesenden Veterinäre zerstreut, die ein sehr wachsames Auge darauf gehabt hatten, das es diesen gewaltigen Tieren nicht zu warm unter ihrem Fell werden sollte. Die „Pferdedusche“ auf dem Vorbereitungspatz war sehr gut von den Vierbeinern besucht und sorgte für notwendige Abkühlung!

Das Motto der diesjährigen Veranstaltung „Der Wilde Westen“ zog sich wie angekündigt als roter Pfaden durch die gesamte Veranstaltung.

Bild: W. Gaudeck

In diversen Schaubildern waren alle beteiligten Protangonisten in den USA aus der damaligen Zeit vertreten. Bei den blauen Uniformen der amerikanischen Kavallerie gab es bei genauerem Hinsehen schon interessante Variationen bei den Kostümen der Teilnehmer zu sehen.

Mit viel Liebe waren im abwechslungsreichen „Dorf“ rund um die Arena die Stände aufgebaut. Das bezog sich sowohl auf die üblicher Verpflegungsbuden als auch auf themenorientierten Stände. Ob es tatsächlich die angekündigten „bis zu 150 Stände“ waren, haben wir nicht nachgezählt, aber es war genug Auswahl für alle da.

Am Freitag gab es bei angenehmen Temperaturen bei den Generalproben für die Schaubilder schon die ersten Besucher, die sich das interessante Treiben hinter den Kulissen nicht entgehen lassen wollten und die ersten Eindrücke mitnahmen.

Samstag war das Wetter doch schon sehr sommerlich und die schattigen sehr gut gefüllten Tribünen sorgten für Sonnenschutz. Die Anlage war mehr als gut gefüllt.

Bild: W. Gaudeck

Viehtrieb der Cowboys

Die Zuschauen bekamen ein abwechslungsreiches Programm geboten, der rote Motto- Faden wurde durch die Gruppen der First Nation, den Siedlern, den Cowboys und natürlich der US-Kavallerie nie verloren.

Beim Viehtrieb auf dem Innengelände wollten die Rinder nicht so wie die sie treibenden Cowboys und die Brücke stellte eine echte Herausforderung bei deren Überquerung für alle dar.

Line-Dance

Die Line-Dancer Formation (u.a. Altmark-Linedancer) bestand aus knapp 300 (!) Teilnehmern, die vor der Haupttribüne eine synchrone Vorstellung boten und für weitere gute Laune bei dem Publikum sorgten.

Alles dauerte so ein wenig länger und das Programm verzögerte sich. „Nicht so schlimm“ fanden wir das zumindest, denn es gab ja eine Menge andere Dinge zu sehen.

Die Rennen der dynamischen Kaltblutpferde in den verschiedenen Gespannen boten beeindruckenden Sport sowohl von den Pferden als auch den geschickten Lenkern auf den Kutschen. Im Eifer des Gefechts fiel schon mal die eine oder Hecke oder eine kleinere (Styropor-) Mauer um.

Römer in Brandenburg

W.GAUDECK

Den Abschluss des Samstags auf dem Gelände bildeten das Römerwagenrennen. Auch hierbei hatte man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl das den Pferden die ganze Angelegenheit nicht behagte, im Gegenteil ein Gespann konnte sich nicht mehr bremsen und trabte noch eine zweite und dritte Runde. Mit Mühe konnten die Lenker die Pferde dann zum Ausgang bewegen.

Am heißen Sonntag wurde das Programm dann entsprechend fortgesetzt.

Fazit: Nicht nur für Pferdefans ist die gut organisierte und schöne Veranstaltung ein gelungenes Wochenendangebot. Jeder dürfte bei diesem „Event“ auf seine Kosten kommen. Auch für die Berliner sollte die Fahrt mit dem PKW oder mit der noch umweltfreundlicheren Bahn keine großes Hindernis darstellen, wenn man gerne in der Natur ist und Tiere mag.

Also für 2020 unbedingt im eigenen Terminkalender vormerken und ab dem Jahreswechsel im Internet nach dem genauen Termin schauen.

P.S.
Eines sollte noch erwähnt werden. Die überall reichlich vorhandenen Helfer zeichneten sich unendliche Geduld und Freundlichkeit bei jeder Frage und Hilfestellung aus.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*