Mutter, Mama, Mutti, „The Bad Mother“ im Haus Lützowplatz

Haus am Lützowplatz

Die Ausstellung “The Bad Mother” im Haus Lützowplatz zeigt bis zum 11. Februar 2024 die rücksichtslose Auseinandersetzung von elf Künstlern, darunter Louise Bourgeois, Djurberg & Hans Berg, Antje Engelmann und Sarah Ancelle Schönfeld mit dem aktuellen Bild und der Erwartungshaltung an Mütter.

Haus am Lützowplatz

Kunstwerke laden zur Reflexion über Mütterlichkeit, Schutz und Bedrohung ein

Die Betrachter der Kunstwerke sind eingeladen, ihre persönlichen Gedanken und Emotionen einzubringen, insbesondere in Bezug auf ihre eigene Beziehung zur Mutter. Tiefe und komplexe Fragestellungen wie Mütterlichkeit, Schutz und Bedrohung werden angesprochen. Zudem steht die eigene emotionale Resonanz mit dem Thema “der schlechten Mutter” im Vordergrund dabei dürfen die Schuldgefühle von Müttern auch aufs Korn genommen werden.

Blick in die Ausstellung „The Bad Mother“ im Haus am Lützowplatz.

Knetgummiwelten von Nathalie Djurberg und Hans Berg

Nathalie Djurberg & Hans Berg, It’s the Mother, 2008, Video, 6′, Farbe, Ton. © VG Bild-Kunst, Bonn 2021. Courtesy of the artists and Gió Marconi, Milan.

Die bizarren Filme von Nathalie Djurberg und Hans Berg zeigen Knetgummiwelten, die erschreckend grotesk und wunderlich zugleich sind. Das schwedische Künstlerduo erschafft Installationen mit Objekten, Musik und Knetgummiwelten, die den Betrachter magisch anziehen. Das Duo hat sich auf animierte Filme spezialisiert.

Künstlerduo erobert Kunstszene mit animierter Materie

Das Künstlerduo appliziert Materie, um ästhetische Stop-Motion-Animationen in surreale Knetgummiwelten zu zeigen. Im Vordergrund ihrer Arbeiten stehen Sex und Gewalt. Ihre Animationen sind provokativ und verstörend. Meist entstehen Fabeln, die von fantastischen Tierwesen bevölkert werden und in Knetgummiwelten leben. Die Unvollkommenheiten der animierten Figuren aus Knetmasse und ihre sprachlichen Mankos werden nicht korrigiert, was die surrealen Filme der Bildhauerin anthropomorphisch macht. Die Filme haben dem Künstlerduo einen festen Platz in der internationalen Kunstszene verschafft.

Louise Bourgeois in “The Bad Mother”

Louise Bourgeois, Jahrgang 1911, wurde in Paris geboren und wuchs als Kind von Teppich Restauratoren auf. Der unerwartete Tod ihrer Mutter Josephine Fauriaux Bourgeois nahm einen gravierenden Einfluss auf ihr späteres Schaffen. Themen wie etwa Familie, Beziehungen und die psychologische Verwundbarkeit spiegeln sich in ihren Werken immer wieder. 1938 emigriert Louise Bourgeois mit dem Kunsthändler Robert Goldwater in die Vereinigten Staaten, wo sie zu einer erfolgreichen Bildhauerin und Installationskünstlerin wurde. Das Subjektive, Intime und Unbewusste findet sich seit jeher in ihren Werken wieder.

Zentrale Themen in den Werken von Louise Bourgeois

Plastiken der Bildhauerin Louise Bourgeois
©TOKYO,Plastiken der Bildhauerin Louise Bourgeois

Ihre monumentalen Spinnen-Skulpturen, darunter “Maman”, werden als Symbole für Mütterlichkeit, aber auch als Ausdruck von Schutz und Bedrohung interpretiert, was auf ihre persönlichen Erfahrungen zurückgeführt werden kann. “Maman”, wurde erstmals in der Turbinenhalle des “Tate Modern” in London (1999) ausgestellt. Später wurde sie im “Guggenheimmuseum” in Bilbao/Spanien und vor dem “Mori Art Museum” in Tokio/ Japan gezeigt. Die Skulptur ist ein ikonisches Werk der Bildhauerin und aus der zeitgenössischen Kunst nicht wegzudenken. Die überdimensionale Skulptur steht auf langen und dünnen Beinen. Bestehen aus Stahl. Beim Anblick bekommt der Betrachter den teils von Faszination und teils von Ehrfurcht erfüllten Eindruck, und unter ihr weilend verspürt man den Schutz, den die gigantische Spinnen-Skulptur auslöst. Die Beine der Spinne sind mit einer Vielzahl von kleinen weißen Marmor-Eiern gefüllt, was auf die Fruchtbarkeit und den Schutz von Müttern hindeutet, da Spinnen ihre Nachkommenschaft um jeden Preis beschützen.

Mutter in einigen Sprachen:

Englisch: Mother, Spanisch: Madre, Französisch: Mère, Deutsch: Mutter, Italienisch: Madre, Portugiesisch: Mãe, Russisch: Мать (Mat’), Chinesisch (Mandarin): 母亲 (Mǔqīn), Japanisch: 母 (Haha), Arabisch: أم (Umm), Hindi: माँ (Māṁ),Koreanisch: 어머니 (Eomeoni), Türkisch: Anne, Griechisch: Μητέρα (Mitéra), Niederländisch: Moeder, Schwedisch: Mamma,Finnisch: Äiti, Hebräisch: אֵם (Em),Ungarisch: Anya, Polnisch: Matka, Tschechisch: Matka, Rumänisch: Mamă, Bulgarisch: Майка (Mayka), Vietnamesisch: Mẹ,Thailändisch: แม่ (Mae), Indonesisch: Ibu, ,Malaysisch: Ibu, Filipino: Ina, Swahili: Mama, Urdu: ماں (Mān)

Die Ausstellung “The Bad Mother” läuft noch bis zum 11. Feburar im Haus Lützowplatz.

Zusammengefasste Eckdaten zur Veranstaltung
Öffnungszeiten: Di-So, 11 – 18 Uhr ; Der Eintritt ist bis auf Sonderveranstaltungen kostenlos!

Die Ausstellungsräume sind an allen Feiertagen außer Heiligabend (24.12.), 25. 12, Silvester (31.12.) und Neujahr (1.1.) geöffnet.

Eingeschränkt barrierefreier Zugang durch das Treppenhaus und mit dem Fahrstuhl oder über die hofseitige Rampe in die Ausstellungsetage. Bitte melden Sie sich vor Ort bei den Aufsichtskräften, wenn Sie Hilfe benötigen.

Haus am Lützowplatz

Ausstellung: The Bad Mother
Fördererkreis Kulturzentrum Berlin e.V.
Telefon: +49 (0)30 – 261 38 05
E-Mail: office@hal-berlin.de

Lesen Sie auch: 

Meine Mutter, ihre Katze und der Staubsauger-Ein Unruhestand in 33 Geschichten- von Wladimir Kaminer