Inszenierte Lesung zum Holocaust-Gedenktag von Alexander Pfeuffer
Die Täter der Shoah waren aktiv daran beteiligt, systematisch, ohne schlechtes Gewissen oder Reue zu verspüren, sechs Millionen Juden auf bestialste Weise zu vernichten. Diese Bestien, die in der deutschen Bevölkerung genauer gesagt der SS und harmlos wirkenden Einsatzgruppen der Wehrmacht sowie ihren Verbündeten aus Italien und Japan. Der Polizei und vielen Organisationen, sei es durch den Bund deutscher Mädchen oder der Hitler-Jugend aufs schändlichste beteiligt haben. Nicht nur, dass Menschen jüdischer Herkunft aus ganz Europa getötet wurden. Nein, darunter fallen auch Taten wie aus jüdischem Haar-Filzpantoffel herzustellen oder aus Goldzähnen Geld zu machen. Eine Massenvernichtung wie in einer gigantischen Maschinerie am Fließband. Sechs Millionen Menschen, deren Wurzeln es nicht mehr gibt.
Täter, die an Gräueltaten, Massenerschießungen, Deportationen und Konzentrationslagern beteiligt waren. Hunderte dieser Täter schafften es aus dem Visier der alliierten Kräfte zu in den Nahen Osten oder nach Südamerika zu fliehen. Viele von ihnen erhielten bei ihrer Flucht von unerwartet Seite, wie etwa dem amerikanischen Geheimdienst und der katholischen Kirche.
Das Theaterstück beschäftigt sich mit den wichtigen Fragen: Warum sich gerade für Menschenliebe, Moral und Demokratie einsetzenden Institutionen beteiligt haben. Aus welchen Motiven wurde den Tätern geholfen? “Eine chorische Lesung für vier Stimmen und einen Bischof zu einem dunklen Teil deutscher Vergangenheit. Mit musikalischen Beiträgen von Meret Becker.”
Wladimir Kaminer – Frühstück am Rande der Apokalypse erschienen im Goldmann Verlag
