“Süß und doof und ohne Portemonnaie” im Theater am Frankfurter Tor

©Theater am Frankfurter

“Süß und doof und ohne Portemonnaie” ist ein Stück von Friedrich Hollaender und bekannt bei all jenen, die sich für das Kabarett der 1920 Jahre interessieren. Kurt Tucholsky verfasste den Text dazu. Eine gewisse Berühmtheit erlangte es nur in Deutschland durch die Interpretation von Claire Waldoff die in der Berliner Kabarettszene als “Berliner Göre” prominent war.
Der Text handelt von einer jungen Person, die zwar süß und adrett ist, aber leider kein Geld in der Tasche hat. Doch “süß und doof und ohne Portemonnaie” bleibt ihrem Herzen treu und lässt sich nicht kaufen.

Text von Kurt Tucholsky :
Süß und doof und ohne Portemonnaie,
Die Augen klar, das Haar von heller Sichel.
Wenn sie geht die Chaussee da entlang,
Dreht sich die Welt um und schaut auf das Gesicht.

Doch süß und doof und ohne Portemonnaie,
Sucht sie das Glück an jedem Straßenrand.
Sie schaut hinein ins Fenster eines feinen Ladens,
Träumt von dem, was sie sich leisten kann.

Sie möchte reisen, möchte die Welt besehn,
Hätte gern Diamanten, Silber und auch Pelz.
Süß und doof und ohne Portemonnaie,
Träumt sie von viel, doch hat wenig Geld.

Sie trifft ‘nen Reichen, der hat Taschen voller Gold,
Sie schaut ihn an, sein Herz ist sogleich verkauft.
Doch süß und doof und ohne Portemonnaie,
Bleibt ihr Herz treu, das sich nicht kaufen lässt.

So süß und doof und ohne Portemonnaie,
Wird sie weiter träumen und singen ihr Lied.
Denn in ihrem Herzen gibt es Schätze viel,
Und in ihren Träumen tut sie nie was falsch.

Großen Anklang fand das kabarettistische Werk von Friedrich Hollaender und Kurt Tucholsky in einer Zeit, die von gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen geprägt war. Humor und Sarkasmus stand in den 1920 Jahren im deutschen Kabarett an der Tagesordnung – wie auch sonst sollte man eine Zeit überleben, die von Inflation, Arbeitslosigkeit und Hunger geprägt war.

Auf einen Blick

Das Theater am Frankfurter Tor präsentiert "Süß und doof und ohne Portemonnaie" mit neuen musikalischen Arrangements am
15. Februar 2024 um 20.00 Uhr.

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