Erfolgreiches Überleben: Wie Amalthea die Menschheit inspirierte

Amalthea von Neal Stephenson

Eine Hommage an den klaren verstand. Nüchtern, sachlich und mit technischem Tiefgang. Ein Science-Fiction-Roman, der seines Gleichen sucht. So könnte man den Science-Fiction-Roman von Neal Stephenson mit dem klangvollen Namen Amalthea kurz und bündig beschreiben.

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Aus dem nichts heraus ergibt sich eine globale Katastrophe, der Erdtrabant explodiert in acht große Teile. Die Menschheit ist fassungslos und geschockt, dennoch verfällt sie nicht sofort in sinnlose Panik. Schnell wird über die Nachrichtendienste bekannt gegeben, dass die einzelnen Trabanten weiterhin auf der Bahn um die Erde kreisen. Was anfänglich noch zu einem Funken Hoffnung veranlasst, wird bald von der Realität eingeholt.

Denn zwei weitere der bereits zerbrochenen Trabanten prallen aufeinander, was zu einer Kettenreaktion von aufprallen führt.

Hard Rain

Es entstehen immer mehr Trümmerteilchen, die als “Hard Rain” Tausende von Jahren auf die Erde niederregnen werden. Dabei wird zwangsläufig alles Leben auf dem Planeten vernichtet. Sieben Milliarden Menschen, die dem Tod ins Auge sehen und eine Handvoll Auserwählter, kann ihnen dabei aus dem Weltall zusehen. Das Armageddon nimmt seinen Lauf. In knapp zwei Jahren wird es den Planeten Erde, so wie wir ihn kennen, nicht mehr geben.

Alleine für diese Vorstellung lohnt es sich, den Roman Amalthea von Neal Stephenson zu lesen. Es stellen sich Fragen wie: Wonach werden sie ihre Ressourcen einteilen? Wie sich organisieren?
Der Science-Fiction-Roman ist stark an die heutigen technischen Gegebenheiten angeknüpft. So findet sich eine Raumstation mit dem Namen “Izzy”, die Ähnlichkeiten zu der ISS hat. Nur ist “Izzy” ein Teil des Asteroiden Amalthea und bietet genauso wie die ISS nur wenigen auserwählten Platz. Alle zu retten ist utopisch.

Cloud Ark

Die Staatsoberhäupter der Erde entscheiden sich rasch, die “Cloud Ark” zu bauen, auf der Junge Menschen aller Nationen in kleinen Wohneinheiten versammelt werden können. Dabei soll “Izzy” den zentralen Anlaufpunkt bilden, an denen sich die Raumcontainer bei Bedarf andocken können. Geplant ist, diesen Zustand für etwa zehntausend Jahre zu halten, bis der Planet sich erholt hat und eine Wiederbesiedlung möglich ist.

An diesem Punkt werden die Ressourcen der Erde für das Überleben freigegeben, alles, was nur irgendwie in den Raum fahren kann, mobilisiert sich. Die Katastrophe ereignet sich rasant schnell, ganz anders als eine sich schleppende Klimakatastrophe, wie wir sie heute haben. Daher ist die Frage, wie die Menschheit ein unaufhaltsames Inferno überleben kann, spannungsgeladen. Wer nun denkt “Amalthea”, sei ein vorhersehbares Buch, irrt.

Die sieben Evas

Ab dem Kapitel “Fünftausend Jahre später” werden Themen der Genetik behandelt, die dem Roman ein anders Gesicht verleihen. Sieben Urmütter sind der Garant für das Überleben der Menschheit.

Neal Stephenson

Foto von Neal Stephenson

Die Naturwissenschaften sind Neal Stephenson bereits in die Wiege gelegt worden. Der Vater war Elektrotechniker und die Mutter eine Biochemikerin. Nach der Highschool widmete sich Neal Stephenson dem Physikstudium und Geografiestudium an der Boston University. Darauf folgten Berater Tätigkeiten für Blue Origin einem privaten US-amerikanisches Raumfahrtunternehmen, das von Amazon-Gründer Jeff Bezos gegründet wurde. Bis 2020 war er Chief Futurist für Magic Leap einem US-amerikanisches Unternehmen, das sich auf Head-Mounted Displays und Technologien der Mixed Reality spezialisiert hat. Als er sich dann dem Schreiben von Romanen widmete, musste er wie jeder Anfänger einige Fehlschläge verkraften. Seinen ersten nennenswerten Erfolg feierte er mit “The Big U”, der 1984 erschien. Nach vielen Bemühungen kam dann 1991 “Snow Crash” ein Cyberpunk-Roman. Seither hat er seinen ganz eigenen Stil des Schreibens und eine Fangemeinde, die dies sehr schätzt. Zudem ist er Wissenschaftsjournalist und veröffentlicht Sachtexte sowie Essays.

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Übersetzungen

Juliane Gräbener-Müller

Juliane Gräbener-Müller, ist eine der gefragtesten Übersetzerinnen von Romanen und Sachbücher aus der Englischen und französischen Sprache. Trägerin des Kurd Laßwitz-Preises, den sie mit Nikolaus Stingl für den Roman ›Anathem‹ bekam. Weitere große Erfolge sind: Louise Erdrich, Elif Shafak, Ian Rankin, Neal T. Stephenson, Frédéric Beigbeder und Tecia Werbowski.

Nikolaus Stingl

Nikolaus Stingl ist leidenschaftlicher Übersetzer, seit nun mehr als vierzig Jahren.
Er ist Mitglied im Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke und übersetzt literarische Werke aus dem Englischen ins Deutsche. Die bekanntesten Werke sind Cormac McCarthy, Andrew Miller, Thomas Pynchon und Neal Stephenson. Nikolaus Stingl erhielt viele Preise für seine Arbeit unter anderem dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis und den Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW 2013.
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Blick ins Buch 

Neal Stephenson “Amalthea”

Herausgeber ‏ : ‎ Goldmann Verlag (17. September 2018)

Sprache ‏ : ‎ Deutsch

Taschenbuch ‏ : ‎ 1056 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3442486424

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3442486427

Originaltitel ‏ : ‎ Seveneves (engl.)

 

 

 

Ob und wie die Erde besiedelt wird, erfahren Sie nur, wenn Sie “Amalthea” von Neal Stephenson lesen.
Spannend bleibt es bis zum Schluss und regt zum Nachdenken und Diskussionen an, manch andere ermuntert er zum Auffrischen der eigenen Physikkenntnisse. Alles in allem ist der Science-Fiction-Roman gelungen und ein absolutes Muss.

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